Emanzipation

«Die Gleichheit der Mädchen ist ein Zustand vollkommener Ekstase, in der alle Auffassungen von Unterschiedlichkeit völlig ausgelöscht werden. Mit anderen Worten, die Interessen des Liebenden und der Geliebten werden völlig identisch.»

 

Ich liebe dieses Zitat aus den Veden. Die wahre Gleichstellung der Frauen kann man nicht besser ausdrücken.

Die Frauenbewegung (Emanzipationsbewegung) ist von innen heraus entstanden. Die Frauen verspürten von innen heraus das Bedürfnis nach Gleichstellung. Denn jeder weiß es, wenn man es mit dem Herzen betrachtet, dass jeder Mensch gleichwertig ist. Die Würde der Frauen und der Männer sind gleichwertig. 

Das bedeutet: «Frauen sind genauso liebenswert, wie die Männer es sind.»

Der Fehler der Emanzipationsbewegung war, dass man die Gleichstellung auf die Gleichberechtigung reduzierte. Man reduzierte die Bewegung auf den Faktor Gerechtigkeit. Denn leider ist das die einzige Triebfeder aller politischen und sozialpolitischen Bewegungen. Gleich viel verdienen, gleichviel haben. (Gier und Neid). Gleiche Rechte in dieser materiellen Welt. 

Nur kann es diese Art von Gerechtigkeit auf dieser Welt nie geben. Weil wir alle verschieden sind. Weil wir alle verschiedene Stärken und Schwächen haben. Weil wir alle verschiedene Eigenschaften besitzen.

Der eine kann schnell rechnen. Die andere kann schnell laufen. Der andere hat noch nicht einmal Beine zum Laufen. 

Die eine kann schön schreiben. Der andere kann schön malen oder ein Musikinstrument spielen. Und so weiter. Und so weiter.

Deshalb ist Gleichheit viel mehr als Gleichberechtigung.

Eine Mutter liebt ihre schwächliche kleine Tochter genauso, wie sie ihren starken und kräftigen Sohn liebt. Und sie versucht ihren Kindern, das zu geben, was sie benötigen. 

Es wäre hässlich, wenn der starke Sohn eifersüchtig auf den Rollstuhl seiner kleinen Schwester wäre, nur weil er teuer war. Wenn er seine Schwester liebt, wird er sich freuen, dass die Mutter es geschafft hat, einen guten Rollstuhl für die kleine Schwester zu erwerben.

Gleichheit hat nichts mit den materiellen Werten zu tun, die einem Menschen zur Verfügung stehen.

Paragraf 1 des deutschen Grundgesetzes: «Die Würde eines Menschen ist unantastbar.»

Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen starken oder einen schwachen Menschen handelt. Diesen Zusatz hat man leider vergessen hinzuzufügen.

Und jetzt noch einmal zurück zu diesem wunderschönen Zitat, das ich hier noch einmal wiederholen werde. Man kann es nicht oft genug wiederholen:

 

«Die Gleichheit der Mädchen ist ein Zustand vollkommener Ekstase, in der alle Auffassungen von Unterschiedlichkeit völlig ausgelöscht werden. Mit anderen Worten, die Interessen des Liebenden und der Geliebten werden völlig identisch.»

 

Wenn wir demzufolge alle Auffassungen von Unterschiedlichkeit auslöschen und die Interessen des Liebenden und der Geliebten völlig identisch werden, dann kommen wir obendrein in einen Zustand vollkommener Ekstase. 

Diese Worte muss man sich immer wieder auf der Zunge zergehen lassen.

Wenn sich folglich der Sohn über den neuen Rollstuhl seiner Schwester freut, obwohl er sehr teuer war, und obwohl er vielleicht auf sein neues Fahrrad verzichten musste, dann verspürt er die Ekstase der Liebe. Die Interessen seiner Schwester sind identisch mit seinen eigenen Interessen. Mit Interessen sind natürlich Lebensnotwendigkeiten gemeint und keine launenhaften Wünsche.